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Blog-Rubriken: Allgemeine Musiklehre, E-Gitarre, Gitarre, Musik Business, Online-Kurse, Songwriting, was mich bewegt, verrückte Geschichten aus meinem Musiker-Leben,...
Die Wege wie man heutzutage als Musiker / Band neue Hörer gewinnt, haben sich in den letzten 25 Jahren radikal verändert. Während die "klassische Musik-Promotion" (bestehend aus Pressearbeit, Radiobemusterung etc.) immer mehr in der Hintergrund gerät, werden Social Media Promotion und auch Playlist Promotion bei Streaming Dienstleistern zunehmend wichtiger. Ja, man kann heute über Playlist Platzierungen tausende neue Hörer gewinnen, auch wenn es nicht von alleine geht und alles andere als ein Spaziergang ist. Aber wie gewinnt man so neue Hörer und wie stelle ich es als Musiker an, damit meine Musik über div. Playlisten gestreamt wird?
Der lange Weg zur Erkenntnis - Warum playlist Promotion?
Als langjähriger Musikschaffender gehöre ich noch der (glücklichen) Musiker-Generation an, die vor etlichen Jahren noch einen Großteil ihres Einkommens aus CD-Verkäufen generieren konnte. Das ist heute definitiv nicht mehr so! Dabei hatte ich alle Strömungen und Umstrukturierungen mitbekommen und mitgemacht. Sprich, als um die Jahrtausendwende das CD-Geschäft einbrach, wegen mannigfaltiger Raubkopien etc., waren wir froh als die ersten legalen Musik-Download-Lösungen begannen sich am Markt zu etablieren, angetrieben von Apple iTunes Music. Nur entsprachen diese Download-Erlöse nur mehr einen Bruchteil der davor erwirtschafteten Erlöse durch CD-Verkäufe. Und als der eine oder andere Vertriebspartner damit begann (zum Teil ungefragt) Musik von uns Künstlern auf Streaming-Plattformen anzubieten, brachen die Erlöse noch weiter ein und warfen meist nur noch Cent-Beträge ab. Kein Wunder, dass sich vor allem die älteren Musiker diesen neuen Vertriebsmethoden entziehen wollten und ihre Musik nicht auf die neuen Plattformen aufspielten bzw. sie von dort wieder runter holten.
Vor allem durch den Kontakt mit jungen Menschen (allen voran meinen beiden Stiefsöhnen, die gerne Musik streamen...) sickerte auch bei mir irgendwann die Erkenntnis durch, dass der Siegeszug der Streamingdienste unaufhaltsam seinen Weg gehen wird, egal wie ungerecht viele Musiker auch die extrem niedrigen Tantiemen beim Musik-Streaming empfinden mögen. Man kann sich dafür einsetzen, dass die Beteiligung für die Musikschaffenden künftig "gerechter" sein wird, dafür sollten wir Musiker streiten. Aber die Idee Musik nicht mehr zu "KAUFEN", sondern quasi nur noch zu leihen (und damit auch nicht umständlich Tonnen von Gigabytes herunterladen zu müssen) hat sich längst auch aus rein praktischen Gründen durchgesetzt.
So kann man das hören worauf man gerade Lust hat (ohne Risiko-Kauf) und bei einer immensen Streaming-Auswahl... was aus Sicht von Musikschaffenden problematisch ist, ist auch Sicht der Musikkonsumenten oft einfach nur vorteilhaft. Und am Ende setzt sich meist das durch was aus Konsumentensicht bequem ist. Ob uns das gefällt oder nicht! Und so bleibt uns kaum mehr viel übrig als uns dafür zu engagieren, dass Hörer wieder den Wert von Musik erkennen und wertschätzen... vielleicht sind sie dann auch irgendwann dazu bereit mehr dafür zu zahlen, ansonsten können wir Musiker den direkten Draht zu unseren Hörern suchen, Beziehungen aufbauen und dann ggf. irgendwann auch mal besondere "Fan-Artikel" verkaufen, sei es ein Text-Band, ein Album in 24 Bit hochauflösender Audioqualität oder einfach nur ein bedrucktes T-Shirt. Es war schon immer so, dass der Kunde (Hörer) entscheidet... kurz gesagt, es geht heute auch darum verloren gegangene Wertschätzung für die Musik auf anderen Ebenen wieder zurückzuholen.
der lange Weg meiner 1. Streaming-Single auf div. Playlisten
Was aus Hörer-Sicht leicht nachzuvollziehen ist, sieht aus Musiker-Sicht betrachtet ganz anders aus. Hier geht es erst mal darum überhaupt zu verstehen wie die Musik-Streaming-Dienste - allen voran Spotify - funktionieren und arbeiten und nach welchen Prinzipien der entsprechende Algorithmus funktioniert. Während jüngere Musiker da meist etwas fließender reinwachsen, einfach weil sie selbst bereits Spotify oder andere Streaming-Dienste wie Deezer, Napster oder Apple Music nutzen, müssen sich ältere Musiker (die zu Hause noch gerne CDs einlegen) da ganz anders hereinarbeiten.
Bis zum Jahr 2017 hatte ich mich da - obwohl ein "alter Hase" in der Musikbranche - komplett herausgezogen und musste mich bei "Null" einarbeiten. Da ich es genau und immer mehr wissen wollte, verbrachte ich bestimmt 2 Jahre damit meine Abende mit Recherche zu verbringen, mir einen Über- und Durchblick zu verschaffen, neue Kontakte zu knüpfen und sogenannte "Kuratoren" (engl. "curator") anzuschreiben. So nach und nach landete meine 1. Single "Shine On (You)" (SOUL-ROCK), die ich unter meinem Künstlernamen "Jo Oliver" veröffentlichte, auf immer mehr Playlisten. Bis heute wurde sie allein auf Spotify über 800.000 x gestreamt!
reich wird man mit musik-streaming in der Regel nicht - aber ggf. bekannt!
Reich geworden bin ich damit nicht! Und hätte ich nicht mein eigenes Heimstudio und auch alle Instrumente selbst eingespielt, hätte ich vermutlich noch nicht mal die Produktionskosten damit wieder eingespielt, denn der durchschnittliche Erlös pro Stream liegt bei unter 0,002 €. Oder anders ausgedrückt: 1000 Streams können ca. 2.- € abwerfen. Können! Sie müssen nicht, denn dies hängt von einer Reihe von Faktoren ab, welche Streaming-Dienstleister wurden genutzt, in welchen Ländern wurde gestreamt, hatten die Hörer ein Streaming-Abo oder hörten sie kostenlos mit Werbung etc. Soweit die erstmal ernüchternden Zahlen...
In vielen Medien wird übrigens immer wieder der Vergütungs-Wert von 0,02 € pro Stream genannt. Ich habe keine Ahnung wie die Journalisten darauf kommen... offenbar haben sie sich keine Mühe gemacht mit vielen Musikern auszutauschen über die tatsächlichen Erlöse / Tantiemen. Aber auch das muss dazu gesagt werden: Es gibt Streaming-Plattformen wie Deezer die deutlich höherere Vergütungen zahlen als z.B. Spotify. Nur haben eben diese anderen Plattformen nicht annähernd so ein großes Netzwerk wie Spotify, das du zur Promotion nutzen kannst. Alleine das Auffinden von Kuratoren ist hier deutlich schwieriger!
Die andere Sache, die ich noch erwähnen muss: Sobald du aufhörst regelmäßig deine Musik zu promoten, fallen deine Streams und Playlist-Platzierungen auch wieder deutlich zurück. Nach einer ganzen Reihe von Veränderungen, neuen Herausforderungen etc. musste ich aus Zeitgründen meine Promo-Aktivitäten fast auf Null zurückfahren und entsprechend sind auch Playlist-Platzierungen, Streams bei mir stark zurückgefallen, allerdings nicht mehr auf Null. :-)
Und das ist die Kehrseite: gerade bei Spotify kannst du über "Spotify For Artists" gut analysieren wo deine Hörer herkommen, wie alt sie sind etc. Meine Jo Oliver Hörer kamen (wie von mir vermutet bei der Kategorie "Soul-Rock") überwiegend aus den USA. Seitdem ich aber vermehrt gelegentliche Posts auf Instagram mache, kommen auch mehr Hörer aus deutschsprachigen Regionen hinzu, wenn auch die Gesamt-Hörer Zahl aufgrund des Rückzugs aus meinen Promo-Aktivitäten stark eingebrochen ist.
Die Erkenntnis dabei: Du kannst wirklich tausende neue Hörer auf Spotify gewinnen, wenn du engagiert und fleissig bist. Und du kannst Hörer in ganz anderen Ländern erreichen, was insbesondere dann wichtig ist, wenn dir bewusst ist, dass dein oder euer Musikstil hierzulande nicht nicht sooo gefragt sein sollte. Aber: Um deine Streams hoch zu halten, ist es notwendig permanent aktiv zu sein und möglichst regelmäßig neue Songs zu veröffentlichen. (Im Idealfall alle 1 - 2 Monate ein neuer Song - das wäre perfekt für den Algorithmus und dazu die bereits vorhandenen Hörer neu "anzuschubsen"... aber wer kann schon so viele Songs in hoher Qualität produzieren so schnell & regelmäßig, vor allem, wenn damit bisher kaum Einnahmen erzielt werden?)
mach deine musik bekannt durch Playlisten
Damit auch du neue Hörer und Fans für deine Musik gewinnen kannst, ist es wichtig auf Playlisten präsent zu sein. Eine Playlist kannst du wie ein individuell zusammengestelltes Album betrachten, weshalb es heute auch mehr Sinn macht regelmäßig Singles zu veröffentlichen als ganze Alben, weil diese ohnehin wieder zerpflückt und neu als Playlists zusammengebastelt werden. Das hat wie alles Vor- und Nachteile... aber für dich den Vorteil, dass dein Song, deine Musik eben über eine dieser Playlists von neuen Hörern entdeckt werden kann. Und wenn sie diesem Hörer gefällt, empfiehlt er sie ggf. weiter und speichert deinen Song auf eine eigene Playlist, die dann wiederum mit anderen Hörern geteilt wird usw.
Um das System von Playlists, deren Verbreitung und den Algorithmen richtig zu verstehen, muss man sich als Musiker schon ein wenig einarbeiten. Wenn du dir dazu eine Menge Zeit sparen möchtest, lege ich dir hiermit mein eBook "Spotify ABC für Musiker" ans Herz, in dem ich die Basics von Spotify und dessen Playlist-System erkläre sowie Tipps gebe, wie du all das für dich und deine Musik gut nutzen kannst!
Da es den Rahmen eines Blog-Beitrages bei Weitem sprengen würde auf alle wissenswerte Details und Einzelheiten / Besonderheiten einzugehen, hier nur kurz die wichtgsten Infos:
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen kuratierten und algorithmischen Playlists. "Kuratiert" bedeutet dabei nichts anderes, dass sich jemand die Mühe gemacht hat individuell eine solche Playlist zusammenzustellen. Das kann ein "Playlist-Profi sein, ein beliebiger Konsument oder eben auch du selbst!
"Algorithmisch" bedeutet, dass hier die KI eine künstlich erzeugte Playlist zusammenstellt. Diese "KI-Playlists" werden immer bedeutender und richten sich nach dem Nutzer-Verhalten, Hörgewohnheiten etc.
Im Groben geht es darum, dass der Algorithmus (die KI) anderen Nutzern Songs vorschlägt von dem die KI glaubt (aufgrund der Analyse von Hörgewohnheiten), dass es diesem Nutzer gefallen könnte. Das ist deine Chance aufgrund von positivem Nutzer/Hörer-Feedback nach vorne zu kommen, ebenso wie bei kuratierten Playlisten, für die man aber wesentlich aktiver werden muss.
Letztlich sind alle Arten von Playlisten wichtig, denn die KI kann nichts "messen", wenn deine Musik am Anfang nirgendwo gehört wird. Mit anxderen Worten: Damit die KI oder der Algorithmus anfangen kann Hörer/Nutzer-Ergebnisse zu deiner Musik zu analysieren, muss die KI erst mal gefüttert werden. Dazu ist es wichtig selbst aus dem Knick zu kommen und aktiv zu werden.
Der einfachste Weg ist für den Start eigene Playlists zu erstellen und diese mit Freunden und / oder über Social Media zu teilen. Etwas zeitraubender, aber manchmal wesentlich effizienter, ist der Weg andere Kuratoren anzuschreiben. Gelegentlich schreiben einige Kuratoren ihre Kontaktdaten direkt in die entsprechende Playlist rein. Aber ACHTUNG! Viele von denen die ihre Kontaktdaten freimütig veröffentlichen wollen Geld für eine Spotify-Platzierung, was nach den Richtlinien nicht erlaubt ist und dir viel Ärger einhandeln kann. Suche dir also nur seriöse Parner, die kein Geld für eine Platzierung von dir verlangen. Genehmigt sind einzig und allein Portale, die vermitteln OHNE Garantie auf Platzierung. Auch hier gilt es aufzupassen, denn es gibt viele schwarze Schafe...
Ein seriöses Portal, das ich gelegentlich verwende (und das auch von der GEMA empfohlen wird) ist Groover. Zuvor solltest du dir aber einen der vielen potenziellen Musik-Vertriebspartner suchen, damit deine Musik überhaupt bei den diversen Musik-Streaming-Portalen gelistet wird. Falls du GEMA-Mitglied sein solltest, empfehle ich dir Musichub, denn dann sind deine Veröffentlichungen als GEMA-Mitglied kostenfrei.
Transparenz-Hinweis: Ich bekomme weder von Groover noch Musichub eine Provision oder anderweitige Vorteile... ich empfehle sie rein deshalb, weil ich diese beiden Plattformen selbst nutze und damit gute Erfahrungen gemacht habe!
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