
Jeder Musiker kennt es wohl bereits - dieses tiefe Gefühl von innnerer Zufriedenheit beim Musikmachen... wenn wir "eins" werden mit der Musik, können regelrecht ganze Lasten von uns abfallen - wir leben den Moment - und fühlen uns gut - wir sind glücklich!
Aber was genau passiert da eigentlich mit uns? Und warum ist dieses Gefühl nicht bei allen gleich?
Nun Letzteres hat vor allem auch mit unserer Hingabe zur Musik zu tun und WIE aktiv wir das Musikmachen betreiben... denn es ist schwer jemanden der noch nie auf der Bühne stand zu erklären, wie nervös man vor einem Auftritt sein kann und wie sich diese Nervosität in der Regel im Laufe des Konzertes auflöst, wir immer mehr Adrenalin ausschütten und bei positivem Publikums-Feedback regelrecht in einem Glücksrausch versinken können.
Aber auch wenn LIVE Musikmachen etwas ganz Besonderes ist. Die Glücksmomente beim Musikmachen sind nicht auf Live Events beschränkt... selbst beim Üben kann man in solche Gefühlsregionen reinfallen - Voraussetzung ist, dass wir wirklich ganz konzentriert bei der Sache sind und uns dabei nicht ablenken lassen.
Als ich als Jugendlicher anfing Gitarre zu spielen und zunächst Konzertgitarre lernte (wofür es einige ganz herausragende tolle Musikstücke gibt...), war ich manchmal bereits so versunken in mein Spiel, dass ich es nicht mal registrierte, wenn meine Mutter mein Zimmer betrat. Ich war ganz in "meiner Welt"... und als ich dann auf der E-Gitarre immer größere Fortschritte erzielte, war dieses "Wegsein" teilweise noch ausgeprägter. Es stellte sich nicht selten eine Art Zustand der inneren Meditation ein. :-)
Heute vermisse ich das immer wieder, weil man als Erwachsener im Alltag sich mit ganz anderen Problemen konfrontiert sieht als als Jugendlicher - noch dazu in einer sich drastisch veränderenden Welt. Da fällt es oft ungleich schwerer abzuschalten. Und doch suche ich auch heute noch diese Momente des "Glückseligseins" im Musikmachen und bin froh, wenn ich den Alltag, meine Aufgaben und Herausforderungen denen ich mich verpflichtet fühle, meine Pflichten, Projekte, familiäre oder auch gesellschaftliche Probleme etc. mal ausblenden kann. So greife ich gerne - auch nach einem randvollen Arbeitstag mit Blog-Beitrag, Banner-Gestaltung, Arbeiten am nächsten Online-Kurs, unzähligen Promotion-Aufgaben etc. - abends (wenn andere Leute Fernsehen schauen) zur Gitarre und spiele mal nur für mich. Einfach weil es Laune macht, mich ausgleicht und ich mich dabei glücklich fühle...
Musikmachen fördert deine Gesundheit
Hast du gewusst, dass aktives Musikmachen und auch das Spielen deiner Gitarre nicht nur deine musikalischen Fähigkeiten verbessert, sondern auch deine Stimmung hebt und deine Gesundheit fördert? Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Studien, die genau das belegen. Nämlich dass aktives Musikmachen – sei es mit der E-Gitarre oder der akustischen Gitarre – positive Auswirkungen auf dein Wohlbefinden und deine Gesundheit hat, denn beim Spielen werden nicht selten sogenannte "Glückshormone" freigesetzt. Und auch das belegen wissenschaftliche Studien: Dass Gehirnsynapsen sich bei Musikern ganz anders und viel vielfältiger verknüpfen als bei Nicht-Musikern! Und eine Studie der finnischen Universität von Turku fand heraus, dass selbst das Musikhören an sich bereits unser Opioidsystem aktiviert.
Studien: Musik als Gesundheits-Booster und Weg zum Glück
Eine umfassende Übersichtsarbeit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigt, dass Musik aktiv und passiv das Immunsystem stärkt, Stress reduziert und das emotionale Gleichgewicht fördert. Besonders hervorzuheben ist, dass Musik die Ausschüttung von Neurotransmittern wie Dopamin und Endorphinen anregt – die sogenannten „Glückshormone“ – und so das allgemeine Wohlbefinden steigert.
STRESSKILLER E-GITARRE:
Eine Studie von Frontiers in Psychology belegt, dass das Spielen der E-Gitarre den Stresspegel um bis zu 20 % senken kann. Bereits 30 Minuten Spielzeit reichen aus, um die Konzentration zu steigern, die Entspannung zu fördern und die Stimmung zu heben.
Zudem zeigt eine weitere Untersuchung, dass regelmäßiges E-Gitarrenspiel mit einem um 15 % geringeren Risiko für Depressionen und Angstzustände verbunden ist.
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Wie aktives Musizieren areale im Gehirn aktiviert
Da es nicht EIN "Musikzentrum" im Gehirn gibt, sondern vielmehr verschiedenste Hirnareale beim Musikmachen aktiviert werden, ist die Forschung sehr komplex. U.a. spielen das limbische System (zuständig für Emotionen) und eine Art Belohnungszentrum eine wichtige Rolle. Botenstoffe werden vielfach freigesetzt, darunter Endorphine, die auch beim Essen, Sex, Sport oder Drogenkonsum ausgeschüttet werden. Parallel wird das Stresshormon Cortisol reduziert, weshalb wir sagen können, dass aktives Musikmachen sehr zur Entschleunigung bzw. Stressreduzierung beiträgt.
Gerade beim Spielen in einer Band oder bei einem Live Konzert wird ferner das Bindungshormon Oxytocin ausgeschüttet. Dieses Hormon fördert Vertrauen und Bindung zu anderen Personen und belegt, dass es oft ein bekanntes, positives "Band-Feeling" innerhalb einer Band gibt, zumindest solange man aktiv Musik macht. Gerade das gemeinsame Musizieren macht glücklich - und zwar unabhängig davon, ob man fröhliche Country Musik spielt oder düstere Metal Songs!
WICHTIGER Hinweis: Beachte unten stehend auch meinen ergänzenden Beitrag zum Thema Stressbewältigung, indem ich nicht nur meine persönliche Geschichte der Stressbewältigung durch lebensbedrohlichen Erkrankungen und langjähriger Krankheitsbegleitung verarbeitet habe, sondern auch 14 Jahre komplexer Erfahrung mit Qi Gong, dank einer wundersamen Fügung, die mich von einem chinesischen Qi Gong Meister so unendlich viel lernen ließ...
Hinweis: Dies ist der 2. Blog-Beitrag mit Kommentar-Funktion! Schreibe mir gerne deine Kommentare... siehe ganz unten!
Akustische Gitarre: Kreativität und soziale Verbundenheit
Auch das Spielen der akustischen Gitarre bietet zahlreiche Vorteile. Das Erlernen neuer Akkorde und Songs fördert die kognitive Flexibilität und stärkt das Selbstbewusstsein. Zudem kann das gemeinsame Musizieren in Gruppen oder mit anderen Musikern das Gefühl der sozialen Zugehörigkeit und des Gemeinschaftsgefühls stärken.
Fazit
Egal, ob du die E-Gitarre, akustische Gitarre oder auch ein anderes oder sogar mehrere Instrumente spielst – aktives Musikmachen ist ein effektiver Weg, um deine geistige Gesundheit zu fördern, Stress abzubauen und deine Lebensfreude zu steigern. Viele Gründe um weiterhin am Ball zu bleiben.
Unten stehend findest du Quellen zu diesem Blog Beitrag. Aber vor den Quellen möchte ich dir noch ein weiteres (nicht musikalisches) Werk von mir vorstellen, das hier perfekt zum Thema passt...
Stressbewältigung

Vielleicht denkst du jetzt: "Wie kommt ausgerechnet ein Musiker dazu ein Buch über Stress zu schreiben und worin besteht denn meine Expertise zum Thema?" Nun, die Frage ist absolut berechtigt! Daher hier ein paar Worte was mich zum "Experten" auch auf diesem Gebiet macht:
Meine Lebensumstände (die ich mir nicht ausgesucht habe) wollten es so, dass ich mir das Thema "Stress" schon in jungen Jahren leidvoll begegnete. U.a. diagnostizierte man bei mir mit Anfang 20 eine lebensbedrohliche Erkrankung, mit Anfang 30 eröffneten mir Ärzte der Berliner Charité, dass die Behandlung die sie mir für eine neue Form der lebensbedrohlichen Erkrankung vorschlugen Heilungs-Chancen von 50/50 haben würde. (Ja, damals habe ich mich zum erstenmal intensiv mit der Endlichkeit des Lebens auseinandergesetzt und gänzlich neue Denkperspektiven entwickelt...)
Nichts belastet seelisch mehr als die Auseinandersetzung mit dem Tod. Und wenn's der mögliche eigene ist, dann ist Stress mehr als vorprogrammiert. Aber hier reden wir vor allem von emotionalem Stress. Noch viel belastender wird es, wenn zum emotionalen Stress noch der körperliche Stress hinzukommt in Situationen wo man sich bis zur Erschöpfungsgrenze aufreibt und überarbeitet. Auch das habe ich bereits hinter mir, denn ich habe nicht nur meine 1. Frau jahrelang in ihrer Krebserkrankung begleitet und gepflegt, sondern Jahre später auch den dementen Schwiegervater meiner 2. Frau gemeinsam mit ihr gepflegt. Das ist quasi so als ob man zwei Fulltime-Jobs parallel macht. Ich weiß also aus eigener schmerzlicher Erfahrung sehr gut was Stress ist! Und im Falle der Krebs-Krankheitsbegleitung ging diese Ausnahme-Situation über nahezu sieben Jahre. Sieben Jahre in derartigem Dauerstress (fast ohne Pausen und mit kaum individueller Freizeit, permanenten Gedanken an den Tod etc.) überlebt man nur, wenn man sich effizient gegen diese Dauerbelastung zur Wehr setzt, indem man geeignete Überlebens-Strategien entwickelt. Denn man kann Stress nicht vermeiden! Es gibt aber gleichwohl sehr gute Strategien, um derartigen äußeren Stress zu begegnen und ihn so gut es geht auszugleichen. Methoden die einem dabei helfen trotz nicht enden wollender Hiobs-Botschaften im Gleichgewicht zu bleiben...
Einmal in der Phase des Dauerstresses fiel mir ein Buch eines chinesischen Qi Gong Meisters zufällig in die Hände. Heute betrachte ich das als mit den glücklichsten Zufall meines Lebens, denn ich habe von diesem Meister (sowohl aus dem Buch, aber auch bei persönlichen Seminaren in London und Amsterdam) unendlch viel gelernt! Qi Gong ist eine jahrtausende alte asiatische Kunst die Energie im Körper auszugleichen, zu lenken, postiv zu stimulieren und auf diese Weise zu heilen.
Selbst hatte ich ein Schlüsselerlebnis, denn ich hatte zu Zeiten des ärgsten Stresses eine Phase in der ich jede Nacht stundenlang hustete (chronisches Asthma in Folge von Stress). Jeden Morgen war ich damals vollkommen gerädert und musste mich - als musikalischer Selbstvermarkter der ich nunmal bin - dennoch, um die Arbeit, meine kranke Frau, & meinen Stiefsohn kümmern, obwohl ich an manchen Tagen wegen Schlafmangels kaum die Kraft dazu hatte. Der Lungenarzt wollte mich täglich mit Cortison bzw. Cortisol traktieren, was ich instinktiv ablehnte, wegen der zu erwartenden schweren Nebenwirkungen. Zu jener Zeit las ich in dem Buch des Qi Gong Meisters. Ich dachte mir, das probiere ich jetzt einfach mal aus: Die passende Übung veränderte ich dabei ein wenig nach dem Grundverständnis von Qi Gong - und war nach nur 2 mal (!) 5 Minuten Übungen meine nächtlichen Hustenattacken damals los! Und dieses Schlüsselerlebnis war nur eine leise Vorahnung von der unglaublichen Heilkraft, die sich mit Qi Gong entfesseln lässt...
Heute konnte ich mit diesen neu gewonnenen Erkenntnissen nicht nur fast alle eigenen körperlichen Krankheitssymptome bei mir eliminieren, sondern auch schon vielen Menschen in meinem persönlichem Umfeld damit helfen. Auch meine zahlreichen Allergien - die mich jahrelang geplagt haben! - gehen seitdem ich Qi Gong praktziziere Jahr für Jahr zurück. Inzwischen habe ich viele Menschen kennengelernt, die trotz schwerster Krankheiten durch aktives Qi Gong geheilt wurden. Daher kann ich es jedem Menschen nur ans Herz legen und sei es komplementär zu einer schuldmedizinischen Behandlung.
Von all meinen jahrzehntelangen persönlichen Erfahrungen im Umgang mit Stress und meiner inzwischen 14 Jahre langen Qi Gong Expertise, können andere Menschen im Umgang mit Stress enorm
profitieren. Auch wegen der vielen Nachfragen rund um das Thema, zu meinen persönlichen Erfahrungen und Qi Gong, habe ich diese Erfahrungswerte und persönlichen Empfehlungen zur
Stressbewältigung in einem eBook niedergeschrieben. Gerne kannst du HIER eine Leseprobe
(die ersten Seiten) lesen und prüfen, ob mein Buch auch dir helfen kann Stress besser zu bewältigen. :-)
Hinweis: Zur Unterscheidung zu meinen musikalischen Lehrbüchern, habe ich dieses eBook mit nicht-musikalischem Inhalt unter meinem vollen Namen Jörg Oliver Sieghart veröffentlicht. (Die beiden Vornamen verkürzten sich - nach einer Anregung meiner Frau - übrigens zu meinem heutigen Künstlernamen "Jo Oliver".)
Unten stehend findest du die Quellen zu diesem Beitrag... und hier noch zwei Hör-Tipps zum Entschleunigen / Stressabbau:
Neben meiner Leidenschaft für Rock, Funk, Soul und Blues, höre ich auch gerne Jazz und Pop, Klassik, Flamenco etc. Als Songwriter für andere Künstler habe ich etliche Songs komponiert, getextet und produziert in verschiedensten Musikstilen. Auf Initiative meiner Frau Magdalena haben wir gemeinsam das Gute-Laune-Pop-Musik-Projekt "HeYoMa" ins Leben gerufen aus dessen Repertoire ich hier zwei Songs zum Relaxen vorstellen möchte, da sie sich wunderbar zum Stressabbau eignen:
Quellen:
Studie: Glücklicher durch Musizieren?
Research on Music Make People Happy
https://www.researchgate.net/publication/371368106_Research_on_Music_Make_People_Happy
Emotional Well-Being and Happiness Among Musicians and Non- Musicians
World Health Organization: The role of music in promoting health and wellbeing
https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC10393487/
Musik in der Hirnforschung:
https://www.ardalpha.de/wissen/psychologie/musik-forschung-hirnforschung-gehirn-100.html
Fortsetzung der Quellen:
Ted’s List: Electric Guitarists Have 15% Lower Risk of Depression
https://teds-list.com/newsroom/electric-guitar/electric-guitarists-have-15-lower-risk-of-depression/
Waum uns Musik glücklich macht
Ted’s List: Electric Guitar Playing Reduces Stress Levels by 20%
https://teds-list.com/newsroom/electric-guitar/electric-guitar-playing-reduces-stress-levels-by-20/
TrueFire: Playing Guitar is Good for Mental Health
Hirnforschung: Deshalb macht Musik fast so glücklich wie Sex
https://perspective-daily.de/article/3693-deshalb-macht-musikhoeren-so-gluecklich/probiere
Gemeinsames Musizieren macht Schüler rücksichtsvoller und trainiert ihre grauen Zellen: Harmonien fürs Gehirn
Musik tut der Seele gut
https://www.simplyscience.ch/teens/wissen/welche-effekte-hat-musik-auf-unser-gehirn
Rock/Soul/Funk - diese Mischung macht mich glücklich :-)
Hier kannst du in meine persönlichen Songs reinhören, die ich unter meinem Künstlernamen "Jo Oliver" veröffentliche...
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Sabine (Donnerstag, 08 Mai 2025 12:15)
Sehr wahre und anregende Beobachtungen. Immer weniger Menschen scheinen sich heute Zeit zu nehmen für den aktiven oder passiven Musikgenuß. Ich hoffe, daß Musik als heilende Kraft, die uns glücklich macht, in unserer Gesellschaft wieder mehr an Stellenwert gewinnen wird, denn sie wird dringend benötigt in unseren extrem stressvollen Zeiten. Live-Musik ist ja zum Glück auch noch nicht ganz ausgestorben, ich habe mir vorgenommen, wieder mehr auf Konzerte zu gehen und selbst Musik zu machen. � Ein wichtiger Blog-Beitrag, vielen Dank dafür!